Ausweitung der Tagesstrukturen in die Schulferien

Der Regierungsrat plant, ab dem Schuljahr 2019/20 an drei Standorten der Primarstufe die Tagesstrukturen während eines Grossteils der Schulferien offen zu halten. Mit diesem zusätzlichen Angebot, das von den Eltern tageweise gebucht werden kann, würde eine vom Grossen Rat überwiesene Motion zu diesem Thema weitgehend umgesetzt.

Ab dem Schuljahr 2019/20 möchte der Regierungsrat an drei Standorten der Primarstufe die Tagesstrukturen an elf bis zwölf der insgesamt 14 Wochen Schulferien offen halten. Welche Standorte dies sind, ist noch nicht bestimmt. Interessierte Eltern können dort – als Ergänzung zu den thematischen Tagesferien-Wochen, die weiter bestehen bleiben – ihre Kinder tageweise anmelden. Obwohl sich die Eltern ihrem Einkommen entsprechend an den Kosten beteiligen müssen, ist auch bei voller Auslastung mit Mehrausgaben von rund 417‘000 Franken zu rechnen. Für die Finanzierung der ersten drei Betriebsjahre plant das Erziehungsdepartement, beim Bundesamt für Sozialversicherungen ein Unterstützungsgesuch einzureichen.

Mit diesem Modell würden die Forderungen gemäss der vom Grossen Rat am 20.  September 2017 überwiesenen Motion Kaspar Sutter und Konsorten «betreffend familiengerechte Ferienbetreuung in den Tagesstrukturen» weitgehend erfüllt. Der Regierungsrat beantragt deshalb dem Grossen Rat, die Motion in einen Anzug umzuwandeln. Spätestens im Januar 2020 kann der Regierungsrat so im Rahmen einer Anzugsbeantwortung über Erfahrungen mit dem neuen Angebot berichten.

Flexible Betreuung an konstanten Orten
Für die geplante Ausweitung der Tagesstrukturen in die Schulferien gelten die gleichen pädagogischen Rahmenbedingungen und Qualitätsmassstäbe wie während der Schulzeit. Das heisst, die Kinder werden in den Ferien nach dem gleichen Betreuungsschlüssel und zu vergleichbaren Tarifen von Mitarbeitenden der Tagesstrukturen betreut. Damit kommt der Regierungsrat der Forderung des Grossen Rates entgegen, der zur Entlastung der Eltern auch in den Ferien flexible Tagesstrukturen in einer anzahlmässig reduzierten Form an konstanten Orten verlangt.

In Abweichung zum Motionstext möchte der Regierungsrat die Tagesferien an Tagesstruktur-standorten, aber in zeitlich etwas reduzierter Form, anbieten. Ausser an gesetzlichen Feiertagen und zwischen Weihnachten und Neujahr soll das Angebot auch in der Woche vor Ostern und am Ende der Sommerferien nicht gebucht werden können. Von den insgesamt 14 Ferienwochen wären so jedes Jahr zwischen elf und zwölf Ferienwochen von dem zusätzlichen Angebot abgedeckt.

Allfälliger Ausbau soll nach Bedarf erfolgen
In Abweichung zum Motionstext möchte der Regierungsrat nach dem Start mit drei Standorten im Schuljahr 2019/20 vorerst offen lassen, in welchem Tempo das Angebot allenfalls auf zusätzliche Standorte ausgeweitet wird. Aus pädagogischen Gründen ist zudem vorgesehen, dass die Tagesferien an Tagesstrukturstandorten nur tages- und nicht halbtagesweise gebucht werden können. Anders als in den Tagesstrukturen während der Schulzeit, in denen jeden Tag das gleiche Team die gleiche Kindergruppe betreut, ist im neuen Angebot ein neu zusammen¬gesetztes Team für die Betreuung einer Gruppe von Kindern zuständig, die sich meist nicht kennen. Eine halbtägige Betreuung würde zudem die Möglichkeiten, mit den Kindern Ausflüge zu unternehmen, stark einschränken. In seiner Antwort verweist der Regierungsrat darauf, dass auch in vergleichbaren Städten wie Bern oder Zürich der Besuch von ganzen Tagen in der Ferienbetreuung verpflichtend ist.

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