Analyse der Tagesbetreuung im Kanton Basel-Stadt liegt vor

Das Erziehungsdepartement hat erstmals die Tagesbetreuung im Kanton Basel-Stadt vertieft analysiert. Der Bericht zur Tagesbetreuung 2019 zeichnet die Entwicklung und die Nutzung der Angebote und Leistungen in den vergangenen zehn Jahren nach, stellt diese in Zusammenhang zur Bevölkerungsentwicklung im Kanton und entwirft Szenarien für einen zukünftigen Bedarf.

Der Bericht richtet sich an eine interessierte Öffentlichkeit, die sich ein detailliertes Bild über die Tagesbetreuung im Kanton machen möchte, sowie an private Träger der Tagesbetreuung, die ihr Angebot bedarfsgerecht weiterentwickeln wollen. Im Bericht zur Tagesbetreuung 2019 finden Leserinnen und Leser unter anderem folgende Informationen:

  • Aktuell stehen 4‘087 Plätze in Tagesheimen und Tagesfamilien zur Verfügung. Das Angebot wurde in den letzten Jahren erheblich ausgebaut. Seit 2008 nahm es um 72 % oder rund 1‘700 Plätze zu, vor allem in mitfinanzierten Institutionen.
  • Im Jahr 2018 betrug der finanzielle Beitrag des Kantons zur Tagesbetreuung 38.2 Millionen (einschliesslich der Aufwendungen für Tagesfamilien). Gegenüber 2009 entspricht dies einem Anstieg um 14.4 Millionen beziehungsweise 60 %.
  • Rund 5‘700 Kinder besuchen derzeit ein Tagesbetreuungsangebot im Kanton Basel-Stadt. Ihre Anzahl ist seit 2009 um rund 52 % angestiegen (+2‘000). Die meisten Kinder beziehungsweise deren Eltern werden vom Kanton finanziell unterstützt (63 %).
  • Der Grossteil der Kinder in Tagesheimen befindet sich in einem Alter zwischen 1.5 und 4.5 Jahren (59 %). Es besuchen allerdings immer mehr Kinder unter 1.5 Jahren ein Tagesbetreuungsangebot; ihre Anzahl hat sich seit 2009 deutlich erhöht (+67 %). Interessant ist, dass der flächendeckende Ausbau der Tagesstrukturen an Primarschulen nicht zu einer geringeren Anzahl an Kindern im Primarschulalter geführt hat.
  • Der durchschnittliche Umfang, zu denen Kinder in Tagesheimen betreut werden, beträgt 58 %. Am häufigsten wird dabei ein Betreuungsumfang zwischen 40 und 60 % gewählt.
  • Die Tagesheime ermöglichen eine weitgehend flächendeckende Versorgung des Kantons mit Tagesbetreuungsangeboten. Auf kleinräumiger Ebene ist die Abdeckung mit Angeboten allerdings unterschiedlich. Keine wohnortnahen Angebote, mindestens in Teilbereichen, gibt es in Bruderholz, Breite, Hirzbrunnen und Iselin sowie in den Gemeinden Riehen und Bettingen.
  • Der zukünftige Platzbedarf wird vor allem von der demografischen Entwicklung und dem Nachfrageverhalten der Eltern beziehungsweise der erziehungsverantwortlichen Personen beeinflusst. Im mittleren Szenario bis 2023 ist in der Tagesbetreuung rechnerisch mit einer Zunahme von 400 Kindern, bis 2028 von 700 Kindern zu rechnen. Daraus resultiert bis 2023 ein zusätzlicher Platzbedarf von 244 und bis 2028 von 438 Plätzen.

Der Bereich Jugend, Familie und Sport wird in Zukunft periodisch über die Entwicklung der Tagesbetreuung berichten, wie dies das neue Tagesbetreuungsgesetz in § 22 Abs. 4 verlangt.

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